Vor Angriffen Wildfremder schützen
21. März 2019
Beim „DiensTalk“ der FDP geht es um die Sicherheit von Polizisten, Feuerwehrleuten und Sanitätern
Liberale beim DiensTalk: Eschweiler FDP-Chef Christian Braune, FDP-Parlamentarier Marc Lürbke MdL, Stolbergs Fraktionsvorsitzender Bernhard Engelhardt und Kreisvorsitzender Dr. Werner Pfeil MdL (von links). Foto: Irene Seeger
Eschweiler. Wie kann man Polizisten, Sanitäter und Feuerwehrleute, die bei ihrer Arbeit von wildfremden Menschen angegriffen werden, besser schützen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der FDP-Stadtverbandsvorsitzende Christian Braune. Mit einer Veranstaltung der FDP-Gesprächsreihe „DiensTalk“ brachten sie das Thema in die Öffentlichkeit.
Braune, der Kreisvorsitzende Werner Pfeil, Bernhard Engelhardt, Stolberger Fraktionsvorsitzender der Liberalen, sowie Marc Lürbke, stellvertretender Fraktionschef und innenpolitischer Sprecher der FDP im NRW-Parlament, bildeten die Gesprächsrunde. Rund 30 Mitglieder und Bürger folgten der Diskussion im „Kegelcenter am Knickertsberg“.
Dass es in dieser Debatte politische Untiefen gibt, war Braune dabei sehr bewusst: „Das ist ein Thema mit bösem Beigeschmack. Dann heißt es, FDP, Ihr geht in Richtung AfD damit.“ Selbst sieht sich der Eschweiler Chef-Liberale in der Tradition der FDP als Rechtsstaatspartei: „Wir sind dafür, dass Menschen beschützt sind.“
Mit dem neuen Polizeigesetz sei auch einiges zum besseren Schutz von Ordnungshütern geleistet worden, versicherte Pfeil. Das Problem selbst hält er für äußerst drängend: „Die Gewalt von Bürgerseite wird immer größer.“
Gesprächspartner Engelhardt schöpfte in seinen Wortbeiträgen rund um das neue NRW-Polizeigesetz (Marc Lürbke: „Damit sind wir weit hinter Bayern zurückgeblieben“) und die geplante Einstellung von 2500 neue Polizeianwärtern (Engelhardt: „Damit können wir gerade mal den jetzigen Stand halten“) vor allem aus seiner Erfahrung als Praktiker. Er rief dazu auf, zivile IT-Experten zu gewinnen: „Das muss dann kein Polizeibeamter sein.“ Frust unter seinen Kollegen gebe es nicht nur wegen der gewachsenen Aggressivität: „Für 85 Prozent ist nach drei Beförderungen Schluss.“
Beim Gast aus Düsseldorf, Marc Lürbke, rannte Engelhardt damit offene Türen ein – zumal der aus Paderborn stammende Politiker der Ordnungsbehörde eine breitere Basis geben will: „Wir sollten nicht nur Abiturienten, sondern auch Realschüler als Polizeibeamte zu gewinnen versuchen.“
von Christoph Hahn
Eschweiler Zeitung, 21.03.2019