Mehr Frauen in die Politik!
29. Juni 2019
Wie das gelingen kann - darüber diskutierten die Liberalen Frauen im Bezirk Aachen mit der Bundestagsabgeordneten Katharina Willkomm.
Kreuzau-Obermaubach. Nur 21 Prozent der Mitglieder in der FDP sind weiblich. „Das ist eindeutig zu wenig“, finden die Liberalen Frauen.
Und dafür gab es an diesem Diskussions- und Infoabend in Obermaubach zig Erklärungen und Meinungen seitens der Teilnehmerinnen. Gerade im ländlichen Raum ist es nochmal schwieriger, Frauen für politisches Engagement zu begeistern. Viele Frauen sind dort ehrenamtlich in Fördervereinen, Sportvereinen oder in der Flüchtlingshilfe aktiv. Mit den alltäglichen Pflichten von Familie und Beruf bleibt da für Politik oft keine Zeit. Obwohl das besonders wichtig wäre, um eigene Interessen vertreten zu können und dafür zu sorgen, dass gesellschaftliche und strukturelle Verbesserungen stattfinden können.
Meist ist es so, dass die Führungsetagen in Unternehmen männlich besetzt sind. Wenn der Mann eine Auszeit für seine Kinder nimmt, wird dies oftmals verständnislos belächelt. Hier muss mehr gegenseitige Akzeptanz und Gleichstellung stattfinden. Elternzeit darf sich für niemanden negativ auf die Karrierechancen oder die spätere Rente auswirken. Weder für den Mann, noch für die Frau.
Die Arbeitszeiten müssen flexibler gestaltet werden und sich dem Alltag moderner Familien anpassen. Mobiles Arbeiten und Homeoffice sollten durch die Möglichkeiten der Digitalisierung heutzutage kein Problem mehr darstellen. Doch dazu muss in vielen Führungsetagen erst noch ein Umdenken stattfinden.
Für eine aktive Mitarbeit in der Politik müssen zunächst gewisse Strukturen und Abläufe familienfreundlicher gestaltet werden. Sitzungszeiten müssen angepasst und zeitlicher Aufwand planbarer werden. Das wünscht sich auch ein Großteil der Männer, für die die Freizeit mit der Familie wichtig ist. Vieles lässt sich mittlerweile auch online erledigen. Um die FDP für Frauen interessant zu machen, muss die Themenvielfalt gestärkt werden. Auch der soziale Aspekt kommt manchmal zu kurz.
Alle waren sich einig, dass man zunächst eine Zielvereinbarung für neue weibliche Mitglieder braucht. Je mehr weibliche Mitglieder aktiv tätig werden, umso mehr werden sie nach außen sichtbar und umso mehr Positionen können sie besetzen.
Quelle: LIBERALE FRAUEN im Bezirk Aachen