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FDP will in Eschweiler Verantwortung übernehmen

21. März 2024

Christian Schade ist der neue Vorsitzende des Stadtverbandes. Mit Blick auf die Kommunalwahlen im nächsten Jahr macht der 45-Jährige klare Ansagen.

FDP will in Eschweiler Verantwortung übernehmen
Der gewählte Vorstand der FDP Eschweiler mit dem neuen Vorsitzenden Christian Schade (7.v.l.). Foto: Patrick Thuir

Eschweiler. Für Christian Schade steht fest: „Man kann sich ja immer beschweren. Aber wenn man nichts macht, kann man auch nichts ändern.“ Diese Haltung aber ist ihm, wie er betont, fremd. Stattdessen sagt er: „Ich möchte mich in der Partei und für Eschweiler engagieren.“ Und bei den Worten bleibt es nicht. Denn der 45-Jährige ist jetzt von den Mitgliedern zum neuen Vorsitzenden der FDP gewählt worden.

Damit tritt er im Stadtverband die Nachfolge von Stefan Schulze an, der weiter an der Spitze der Fraktion steht und sich auf eben diese konzentrieren möchte. Zwei Jahre lang hatte er die Doppelsitze inne. „Jetzt ergeben sich für uns ganz neue Möglichkeiten“, meint Schulze. Zumal, wie Christian Schade versichert, die Eschweiler FDP auch jetzt schon gut aufgestellt sei. Doch für die Zukunft will sie noch mehr: „Als Oppositionspartei befinden wir uns in der Komfortzone. Aber das soll sich ändern: Wir wollen Verantwortung übernehmen.“


„Als Oppositionspartei befinden wir uns in der Komfortzone. Aber das soll sich ändern.“
Christian Schade, Neuer Vorsitzender der FDP Eschweiler

Damit ist im Grunde die Eröffnung des Kommunalwahlkampfes dokumentiert. Zumindest für die Liberalen, die nach dem Urnengang im September 2025 Teil der neuen Mehrheit im Stadtrat sein möchten und sich dafür in den kommenden Wochen und Monaten entsprechend positionieren werden. Dazu gehört auch, wie Schade und Schulze bestätigen, die Nominierung eines eigenen Kandidaten oder einer eigenen Kandidatin für das Bürgermeisteramt. 2020 hatte die FDP den damals noch parteilosen und zwischenzeitlich der CDU beigetretenen Patrick Nowicki gemeinsam mit den Christdemokraten unterstützt. Bei der nächsten Wahl will man sich anders positionieren – und zwar unabhängig von der Frage, ob Nowicki, wie immer wieder kolportiert wird, nach seiner deutlichen Niederlage gegen Nadine Leonhardt (SPD) tatsächlich noch einmal antreten wird oder nicht.

Nach Ostern will die FDP in Eschweiler ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin vorstellen, kündigt Stefan Schulze an. Dann sollen auch die Hauptthemen benannt werden, mit denen die Freien Demokraten bei den Bürgerinnen und Bürgern punkten wollen. Einzelheiten erläutert das Führungsduo noch nicht, denn: „Wir sind noch in der Findungsphase.“ Klar sei aber schon, dass über allem der Slogan „Eschweiler kann“ stehen wird. „Den müssen wir jetzt mit konkreten Inhalten füllen“, weiß Christian Schade und nennt zwei potenzielle Schwerpunkte, zu denen es bereits Arbeitskreise gibt: Mittelstand und Strukturwandel.

Den Anspruch, eine Volkspartei zu sein, habe die FDP in Eschweiler nicht, stellt Stefan Schulze klar. „Wir vertreten die Interessen einer gewissen Bevölkerungsgruppe. Und das muss wieder stärker herausgestellt werden.“ Gemeint seinen damit vor allem „Menschen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und ihre Familien- und Arbeitsmodelle so umsetzen, wie es in ihre Lebenswirklichkeit passt“. Die Stadt Eschweiler müsse dafür den passenden Rahmen schaffen. „Und daran möchten wir mitwirken.“

Um dazu auch in der Lage zu sein, wollen die Liberalen in Zukunft mehr den Dialog mit der Bürgerschaft suchen und zudem präsenter sein. Die Sozialen Medien nehmen in diesem Kontext eine zentrale Rolle ein, betont Christian Schade. „Sie sind ein wichtiges Sprachrohr, um das sich ab sofort zwei unserer Mitglieder intensiv kümmern werden.“

Dass Christian Schade mal die Eschweiler FDP anführen würde, war im Übrigen nach eigenem Bekunden nie geplant. „Deshalb bin ich nicht in die Partei eingetreten.“ Seine persönliche und politische Einstellung hätten zusammen mit der Erkenntnis, sich stärker einbringen zu wollen, den Weg zu den Liberalen geebnet. Diesen gehört der Bauleiter erst seit knapp drei Jahren an und ist damit sozusagen ein Senkrechtstarter.

Vor seiner Wahl zum Vorsitzenden war er lediglich als sachkundiger Bürger im Sozial- und Seniorenausschuss vertreten. Jetzt trägt Christian Schade eine vielfach größere Verantwortung. Dieser will er in den kommenden zwei Jahren, für die er gewählt wurde, gerecht werden. „Ich arbeite mich derzeit sehr intensiv ein und führe viele Gespräche mit Gremien und Mitgliedern.“ Aus seinem Anspruch macht der Vorsitzende, angelehnt an den Partei-Slogan, keinen Hehl: „Eschweiler kann. Aber nicht ohne die FDP.“

von Michael Grobusch
Eschweiler Zeitung, 21.03.2024

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