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Die Verkehrswende: Fluch oder Segen für den Einzelhandel in Eschweiler?

01. Juni 2024

Ein Leserbrief von Claudia Stürtz und Dennis Klothen (FDP-Ortsverband Eschweiler)

Uschis Pflanzenmarkt
Uschi Galinski berichtet über die Parksituation vor ihrem Laden. Foto: Dennis Klothen

In Eschweiler wird derzeit intensiv an einer Verkehrswende gearbeitet, die jedoch nicht ohne negative Auswirkungen bleibt. Besonders der Einzelhandel leidet unter dem Verlust von Parkplätzen, was exemplarisch an Uschis Pflanzenmarkt am Friedhof zu beobachten ist. Die Parkplätze, die einst den Kunden des Geschäfts zur Verfügung standen, sind nun meist von Autofahrern belegt, die sonst in der Innenstadt geparkt hätten oder alternativ auf dem Drieschplatz parken sollten. Dies führt dazu, dass der Pflanzenmarkt kaum noch Kunden anzieht, da viele entweder direkt am OBI parken oder weite Wege zum Friedhof etwa vom Drieschplatz, auf sich nehmen müssen. Gerade für ältere Menschen ist dies eine unzumutbare Belastung.

Die finanziellen Möglichkeiten der Ladenbetreiber sind begrenzt und die Anmietung zusätzlicher Stellplätze ist für sie schlichtweg nicht machbar. Ein Lösungsansatz könnte die Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen mit begrenzter Parkdauer von maximal 1 bis 1,5 Stunden an den betroffenen Stellen sein, welche durch regelmäßige Kontrollen des Ordnungsamtes durchgesetzt wird.

Die Situation vor Ort wurde von verärgerten Kunden bestätigt. Ein Kunde sagte: "Ich rufe demnächst zwei Tage vorher an, um mir einen Parkplatz zu reservieren." Wenn sich die Parkplatzsituation nicht schnell ändert, so die Betreiber, werden sie dieses Jahr nicht überstehen. Das zugewucherte Schild, welches die auch für den Friedhof vorgesehenen Parkplätze erkenntlich machen soll ist da wenig hilfreich.

Dieses Problem ist jedoch nicht nur in Eschweiler zu beobachten, sondern betrifft die gesamte Euregio und darüber hinaus. In vielen Innenstädten führt das systematische Wegfallen von Parkplätzen ohne die Schaffung adäquater Alternativen, wie die Aufstockung des ÖPNV oder ausreichender Park-and-Ride-Möglichkeiten, zu einer ernsthaften Bedrohung des Einzelhandels. Statt den Bewohnern durch vernünftige Alternativen die Verkehrswende schmackhaft zu machen, wird ihnen ein Status quo aufgezwungen, der viele in die Verzweiflung treibt.

Die Stadtverwaltung und die Verkehrsplaner sind daher gefordert, umgehend Lösungen zu entwickeln, die sowohl die Verkehrswende unterstützen als auch die Bedürfnisse des Einzelhandels und der Bürger berücksichtigen. Ein Dialog zwischen allen Beteiligten und flexible, kreative Lösungen könnten der Schlüssel sein, um Eschweiler und andere betroffene Städte nachhaltig zu stärken und gleichzeitig den Anforderungen einer modernen Verkehrspolitik gerecht zu werden.

Uschis Pflanzenmarkt
Der Parkdruck am Friedhof Dürener Straße stellt für den Einzelhandel ein ernsthaftes Problem dar. Foto: Dennis Klothen

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