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Erstes „Ladies Dinner“ für Frauen mit Unternehmergeist

06. März 2020

Erstes Ladies Dinner der Liberalen Frauen des Bezirks Aachen
Das erste „Ladies Dinner“ der Liberalen Frauen des Bezirks Aachen bot Gründerinnen und Unternehmerinnen die Gelegenheit, Netzwerke zu bilden. Landtags-Vizepräsidentin Angela Freimuth (am Pult) wies auf ein Phänomen hin: „Trotz häufig besserer Qualifikationen im Vergleich zu Männern wagen Frauen nach wie vor zu selten den Weg ins Unternehmertum.“. Foto: Andreas Röchter.

Eschweiler. Kennenlernen, miteinander sprechen und Erfahrungen austauschen: Das erste „Ladies Dinner“ der Liberalen Frauen des Bezirks Aachen bot Gründerinnen und Unternehmerinnen die Gelegenheit, Netzwerke zu bilden.

„Frauen werden nach wie vor in erster Linie als Mitarbeiterinnen oder Kundinnen gesehen, nicht als Unternehmerinnen. Auch in Schulbüchern ist dies so. Immer noch werden diese tradierten Rollenbilder Kindern vermittelt. Um unsere Gesellschaft weiterzuentwickeln, müssen wir dies verändern!“ Andrea Wolff, Vorsitzende der Liberalen Frauen (LIF) im Bezirk Aachen, benannte gleich zu Beginn des ersten „Ladies Dinner“, zu dem der Bezirksverband am Mittwochabend in den Gasthof Rinkens in Neu-Lohn eingeladen hatte, die Zielsetzung für die Zukunft.

Dieses neue Format soll Gründerinnen und Unternehmerinnen, aber auch Frauen, die mit dem Gedanken spielen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, eine Plattform bieten, sich kennenzulernen, miteinander ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen und womöglich auch Netzwerke zu bilden.

Zur Premiere waren die Landtags-Vizepräsidentin Angela Freimuth sowie die Unternehmerin Anita Rick Blunck zu Gast, die in Impuls-Referaten das Thema „Tante Emma war gestern. Wie gründen Frauen heute?“ aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten.

„In Gesprächen mit Ihnen erhoffe ich mir, Anregungen zu erhalten, was wir Politiker sowohl auf Landes- als auch Bundesebene tun können, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die Frauen das Gründen erleichtern“, lud Angela Freimuth ihre Zuhörerinnen zum Dialog ein.

Zwar habe sich Nordrhein-Westfalen in der jüngeren Vergangenheit zu einem attraktiven Gründungsstandort entwickelt, doch nach wie vor laute das Ziel, „ein ganz anderes Klima für Gründungen zu schaffen“, so die Sprecherin für Wissenschaft und Forschung der FDP-Landtagsfraktion.

Finger in die Wunde gelegt

Generell gebe es zahlreiche innovative Entwicklungen an den Universitäten und Fachhochschulen des Landes, nicht zuletzt an der TH Aachen. „Doch gerade im so wichtigen Bereich der Digitalisierung sind Gründer meistens männlich. Dies ist kaum nachvollziehbar, da Frauen häufig über die besseren Qualifikationen und Abschlüsse verfügen. Dies reicht oft bis zur Promotion, dann hört es auf“, legte Angela Freimuth den Finger in die Wunde.

Doch warum ist dies so? „Wir müssen uns fragen, wie die Bedingungen für Gründerinnen auch in Sachen Lebensplanung sind. Gerade im Zeitraum zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr, in dem so vieles zusammenkommt, wie etwa die Familienplanung oder Wohnortwechsel.“ Oft seien es in diesem Lebensabschnitt die Frauen, die sich zurückzögen. Der Begriff“"Kinderbetreuungsangebote“ sei zwar ein alter Hut, aber immer noch ein sehr wichtiger Punkt.

Entscheidend sei, Frauen zum Schritt der Gründung eines Unternehmens zu ermutigen und auch eine Kultur des „Scheitern dürfens“ zu entwickeln. Es gehöre Mut dazu, auch Rückschläge hinzunehmen. „Wir sollten alles dafür tun, dass solcher Mut in der Gesellschaft anerkannt wird“, schloss Angela Freimuth ihre Ausführungen.

Als „Mutmacherin“ war Unternehmerin Anita Rick Blunck aus Bensberg in Bergisch Gladbach nach Neu-Lohn angereist. Die Diplomkauffrau und Wirtschaftspsychologin gründete vor acht Jahren ein Unternehmen für Anlageberatung und ließ ihre Zuhörerinnen an ihren Erfahrungen teilhaben. „Frauen haben oft einen sozialen Unternehmenszweck. Doch der Bereich der Technologie erhält größere Aufmerksamkeit, auch bei den Fördermitteln“, unterstrich sie. In vielen Fällen seien Frauen zu wenig selbstbewusst und stellten ihr Licht, im Gegensatz zu den Männern, unter den Scheffel.

Anita Rick Blunck
Versteht sich nicht zuletzt als Mutmacherin: Anita Rick Blunck gab Einblicke in ihr Arbeitsleben als Unternehmerin. Foto: Andreas Röchter

Geld verdienen wollen keine Schande

„Männer sagen, wir sind selbstständig, um Geld zu verdienen. Dies sollten Frauen auch tun, denn was ist schlimm daran?“, fragte die Referentin in die Runde. Doch natürlich müssten viele Dinge im Vorfeld einer Gründung bedacht werden. „Geschäftlich erfolgreich zu sein, ist ein weiter Weg, der der Planung bedarf“, so Anita Rick Blunck. Unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg sei Leidenschaft.

In Sachen Geschäftsidee müsse genauestens bedacht werden, ob das Vorhaben zur aktuellen Marktsituation passe. „Mancher Einfall kommt zu spät. Doch es gibt auch Ideen, für die der Markt noch nicht reif ist“, sprach die Gründerin aus eigener Erfahrung.Wichtig sei auch, sich mit Menschen zu umgeben, die einen stärken und sich von generellen Bedenkenträgern fernzuhalten.

Bei aller Frauenpower sei es jedoch falsch, ein reines Frauennetzwerk aufzubauen. „Der Radius wäre dann zu klein. Wir kommen um die Jungs nicht herum“, schmunzelte Anita Rick Blunck, die eine Geschäftspartnerschaft für durchaus sinnvoll hält, schließlich könne niemand alles. „Ein Business-Plan strukturiert das, was Sie sich vorgenommen haben. Schlagen Sie Pflöcke ein und agieren Sie nicht halbherzig. Tun Sie es!“, so ihr abschließender Rat, bevor es in kleineren Runden zum Gedankenaustausch mit den vorherigen Zuhörerinnen kam, die aus den unterschiedlichsten Bereichen den Weg zum „Ladies Dinner“ gefunden hatten.

Gespräch mit Gleichgesinnten

So war Marion Kitz, die in Hellenthal ein Schreibwarengeschäft mit Postfiliale leitet, der Einladung gefolgt, um im Gespräch mit Gleichgesinnten Kontakte zu knüpfen. Maja Meisenberg aus Aachen war jahrzehntelang unter anderem im Business-Development auf mehreren Kontinenten unternehmerisch aktiv und ist weiterhin beratend tätig: „Ich habe immer international gelebt und gearbeitet. Mein Anliegen ist es, junge Frauen zu stärken, sich in der Wirtschaft behaupten zu können. In dieser Hinsicht möchte ich meine Erfahrungen einbringen.“

Silvia Hannemann, Leiterin der Eschweiler Volkshochschule, sieht im Thema „Frauen und Existenzgründung“ auch ein mögliches Betätigungsfeld ihrer Einrichtung und verfolgte am Mittwochabend ebenfalls das Ziel, Kontakte zu knüpfen.

In die gleiche Kerbe schlug Olga Stevens von der Projektleitung der in Eschweiler ansässigen Produktionsschule der Low-tec-Arbeitsmarktförderungsgesellschaft Düren. „Das Netzwerken und der Kontakt zu Unternehmerinnen ist wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.“

von Andreas Röchter
Eschweiler Zeitung, 7. März 2020

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