Leonhardt und Gödde zur Nordcity einig: „Wohnen unter bestimmten Voraussetzungen denkbar“
20. August 2022
Eschweiler. Wohnraum oder kein Wohnraum zwischen Dreiers Gärten und A4? Bürgermeisterin Nadine Leonhardt und der Technische Beigeordnete Hermann Gödde blicken gelassen auf den scheinbaren Widerspruch (zum Widerspruchsartikel). Sie sind sich einig, dass Wohnraum im Bereich Nordcity unter speziellen Voraussetzungen möglich ist.
Die Bürgermeisterin und die FDP-Anfrage
Die Eschweiler FDP stellte am 2. Februar 2021 eine Anfrage an die Stadt zur Zukunft des Fuchs-Areals. Eine der drei Fragen lautete: Wäre eine reine Wohnbebauung möglich? Am 16. März 2021 erteilte die Verwaltung mit einem Antwortschreiben, das von Bürgermeisterin Nadine Leonhardt unterzeichnet wurde, wie folgt Auskunft: Auf dem Gelände Jülicher Straße 82 (ehemals Wenzel & Weidmann) ist eine reine Wohnbebauung aufgrund der vorhandenen Altlastensituation und der Lärmthematik nicht möglich. Aktuell widerspricht eine Wohnbebauung auf der östlichen Seite der Jülicher Straße den Zielen des Flächennutzungsplans.
Der Technische Beigeordnete und die Flächenentwicklung
Nun berichtete der Technische Beigeordnete Hermann Gödde, dass bereits vor der Coronapandemie mit den verschiedenen Eigentümern eine Zusammenkunft stattgefunden hatte und dabei der Fokus auf Wohnbebauung gelegt wurde. Zudem ist Wohnraum in dem Konzept der Entwicklungsgesellschaft „NRW.Urban“ enthalten, das mit Landesfördermitteln zwischen 2018 und 2020 erarbeitet wurde.
Verwirrung?
Als Technischer Beigeordneter kann Hermann Gödde ebenso wie die Bürgermeisterin als „Gesamtsprachrohr“ der Verwaltung verstanden werden. Somit erscheinen die Aussagen zur Nordcity wie ein Widerspruch. Diese Irritation lässt sich aber aufklären, sind sich Nadine Leonhardt und Hermann Gödde einig: „Das Areal muss als Ganzes gesehen werden.“ Die beiden Verwaltungsspitzen führen aus, dass bestimmte Flächen, wie das ehemalige Fuchs-Gelände, wegen der Altlastensituation für Wohneinheiten unwahrscheinlich sind. Hinzu kommt die Nähe zur Autobahn. „Das schließt jedoch grundsätzlich nicht aus, dass Teile des 13 Hektar großen Geländes, zu dem auch die Flächen der einstigen Lackfabrik Merckens, Kleingärten und landwirtschaftliche Flächen zählen, für Wohnraum genutzt werden können“, schildern Leonhardt und Gödde.
Neben der Frage, was realistisch umsetzbar ist, ist ebenfalls die Politik entscheidend. Sie ist unter anderem dafür zuständig, grünes Licht für eine Änderung des Flächennutzungsplans zu geben. Derzeit ist für das Gebiet eine reine gewerbliche Nutzung vorgeschrieben. Am 8. September findet im Bauausschuss ein Vortrag von NRW.Urban statt. Dieser wird die Entwicklungsmöglichkeit des gesamten Geländes darstellen.
von Manuel Hauck
Eschweiler Filmpost, 20.08.2022