Neues Projekt zur Wärmegewinnung in Weisweiler
28. Februar 2019
NRW-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (links) mit Bürgermeister Rudi Bertram bei der Vorstellung des zukünftigen Geothermie-Projektes in Weisweiler (Foto: Paul Santosi)
Eschweiler. Die Stadt Eschweiler sieht sich gerne als „Stadt der Energie“. Braunkohletagebau und Kraftwerk werden bekanntlich in absehbarer Zeit nicht mehr in diesem Gesamtbild enthalten sein. Umso bemerkenswerter ist, wie sich RWE Power und die Kommune den notwendigen Strukturwandel und neue Zukunftschancen hier bei uns vorstellen.
Ein Leuchtturm-Projekt dafür ist die Erschließung von Tiefen-Geothermie in Weisweiler. Insgesamt 18 Partner aus sechs Nationen überprüfen ab August 2020 konkret die Chancen und Möglichkeiten der Wärmegewinnung aus tiefen Erdschichten. Dazu werden richtig tiefe Löcher gebohrt: die Experten sprechen von bis zu 3000 m.
Auf einer Pressekonferenz mit NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart vergangene Woche hieß es, dass Weisweiler durchaus Standort für ein neues Kraftwerk werden könnte. Die Technik der Thermalheizung kannten zwar schon die alten Römer, aber mit modernen technischen Mitteln könnte in Weisweiler dann Thermalwasser aus rund 2000 m Tiefe gefördert und über Tage in einem Wärmetausch-Prozess als Grundstein für Energie im Fernwärmenetz in der Region genutzt werden.
Die Idee der Energiegewinnung für Unternehmen und Haushalte wird zunächst mit einem Forschungs-Investitionsvolumen von 19 Millionen Euro vorangetrieben. Dazu Minister Pinkwart: „Wir wollen in den kommenden Jahren die erneuerbaren Energien in NRW massiv ausbauen. Das Rheinische Revier soll so zur europäischen Modellregion für den Umbau zu einer modernen, innovativen und klimafreundlichen Industrie der Zukunft werden.“
RWE-Power, so RWE-Vorstand Lars Kulik, bringe sich hier mit einem Standort ein, der ausgezeichnete Technik, hervorragende Infrastruktur und Mitarbeiter mit fundierter Expertise aufweise.
von Paul Santosi
Eschweiler Filmpost, 27.02.2019